Aufstieg: Zweite spielt Landesliga

TSG Söflingen 2 Aufstieg in die Landesliga

Lange mussten die Handballer der TSG Söflingen warten, bis die Staffeleinteilung endlich veröffentlicht wurde. Als Relegationssieger der Bezirkszweiten stand das Team von Kevin Kraft bereits am 11. Mai fest, als man die HSG Owen-Lenningen in einem packenden Finale nach Verlängerung niederrang. Seither musste man auf ein Wunder hoffen.

Keinen sicheren Platz für den Sieger der Relegation
Obwohl durch die Relegation der Bezirkszweiten ein Ranking von Platz eins bis acht ausgespielt werden sollte, gab es auch für den Sieger kein automatisches Aufstiegsrecht. Das Auf- und Abstiegsschema sah 24 mögliche Szenarien vor. In elf dieser Szenarien hätten die beiden besten Bezirkszweiten den Aufstieg sicher gehabt.

Württembergligisten zu erfolgreich
Damit ein für die Zweite günstiges Szenario eintritt, hätten der württembergische Meister Albstadt und Vizemeister Wangen ihre Relegation gegen die badischen Landesverbände verlieren müssen. Schon am Donnerstag während der ersten Relegationsrunde war klar, dass ein solches Szenario voraussichtlich nicht eintreten würde. Die HSG Albstadt gewann gegen Hardheim deutlich mit 41:28, und damit war dem Meister der Aufstieg kaum noch zu nehmen. Wangen sicherte sich im Rückspiel ebenfalls den Aufstieg. Somit waren alle Varianten mit zusätzlichen Aufsteigern aus den Bezirken nicht mehr möglich.

Verbleibende Hoffnung auf einen freien Platz
Damit konnten die Söflinger nur noch auf einen freien Platz durch eine Nichtmeldung hoffen. In der vorherigen Spielzeit meldeten gleich zwei Vereine ihre Mannschaften ab, wodurch zwei Plätze auf Verbandsebene frei wurden. Das war nun die einzige Hoffnung.

Steinheim meldet kein Team für die Verbandsliga
„Paukenschlag am Albuch“ titelte die Heidenheimer Zeitung die Nichtmeldung am Tag nach dem Meldetermin. Die Nichtmeldung der Steinheimer würde genau den Fall ermöglichen, den die Söflinger als Relegationssieger benötigten.

Dämpfer aus der Spieltechnik
Aufgrund der Pfingstferien war es üblicherweise still im Verband. Mit einer Staffeleinteilung war noch lange nicht zu rechnen, als der HVW über seine Webseite in einer amtlichen Bekanntmachung einen Umlaufbeschluss des Verbandsausschusses Spieltechnik veröffentlichte. Mit dem Beschluss wurde Steinheim zunächst als erster Absteiger der kommenden Spielzeit eingestuft. Dadurch wäre in der Landesliga kein Platz frei gewesen und die Söflinger hätten den Wiederaufstieg verpasst.

Söflingen legt Rechtsmittel ein
In der Hauptsache ging es um die Einstufung, wie mit einer Nichtmeldung umzugehen sei. Seitens des Verbandes wurden zwei Szenarien definiert, sowohl für ein Ausscheiden vor als auch nach dem Meldetermin, jedoch nicht die Nichtmeldung als solche. Im Umlaufbeschluss interpretierte der Verband die Nichtmeldung als ein Ausscheiden nach dem Meldetermin. Diese Interpretation widersprach aus Sicht der Söflinger dem höher zu bewertenden DHB-Recht. Die zweite Kammer des Verbandsgerichts bestätigte die Ansicht der TSG hinsichtlich des freien Platzes.

Staffeleinteilung mit Söflingen
Große Freude herrschte bei der TSG Söflingen nach der Veröffentlichung der Staffeleinteilung. Der Verband nahm am 01. Juli die endgültige Entscheidung des Sportgerichts vorweg, als er die TSG Söflingen 2 für die neue Spielzeit in der Landesliga listete.

Wiederaufstieg perfekt
Mit dem Projekt „Direkter Wiederaufstieg“ waren die Söflinger mit Philipp Eberhardt als neuem Trainer in die Saison gestartet. Während der Saison übernahm Kevin Kraft die Mannschaft, da Eberhardt vorzeitig den Klassenerhalt in der Oberliga sichern sollte. Insbesondere mit vier Niederlagen am Bodensee verpasste man Platz eins gegen zu stabile Biberacher. So musste man als frischgebackener Pokalsieger über die Relegation die Chance auf den Aufstieg wahrnehmen.

Nach dem Gruppensieg im heimischen Wohnzimmer gegen Neuhausen/E. 2, Hohenlohe und Hossingen-Meßstetten gewannen die TSG-Handballer auch das Finale in Neuhausen. Nach sechzig Minuten stand es 29:29, und noch war keine Entscheidung gefallen. Zehn Minuten Verlängerung gaben schließlich den Ausschlag für den Wiederaufstieg. Mit letzten Kräften gelang der 35:33-Erfolg.