60 Minuten, 73 Tore, 7 Zeitstrafen und eine rote Karte. Es war eine sehr intensive Partie, die sich die TSG Söflingen und der TSV Zizishausen am Sonntag auf dem Kuhberg geliefert haben. Am Ende behält die TSG die Oberhand und setzt sich mit 38:35 (17:14) durch.
Es war das torreichste Spiel der Saison in der Kuhberghalle. Das lag aber nicht nur an schwächelnden Abwehrreihen, sondern vor allem an den Spielphilosophien der beiden Teams. Beide Mannschaften setzen auf Tempo und wollen nach jedem gegnerischen Angriff am liebsten sofort den Gegenstoß versenken. Dementsprechend ging es auch heiß her. In den ersten zehn Minuten ging es Schlag auf Schlag keine Mannschaft konnte mit mehr als einem Tor in Führung gehen. Dabei bekam die Söflinger Abwehr den linken Rückraumspieler der Gäste, Cornelius Maas, überhaupt nicht in den Griff. Maas konnte bereits in der zehnten Minute sein sechstes Tor erzielen, zum 7:8 für die Gäste. “ Wir hatten in der Abwehr zu wenig Körperkontakt mit dem Gegner und haben es nicht geschafft mit Fouls das Spiel des Gegners zu unterbinden. Dadurch haben wir vor allem durch Maas einige Dinger kassiert, bzw. von Maas den entscheidenden Pass bekommen haben“, meint Mathias Salger. Dadurch blieb das Spiel trotz einer ordentlichen Angriffsleistung der Söflinger auch in den zweiten zehn Minuten ausgeglichen. „Wir haben mehr Fehler gemacht als gewohnt und haben dadurch Zizishausen im Spiel gelassen“, folgert Salger. Am Ende der ersten Halbzeit musste die Zizishausener dem hohen Tempo Tribut zollen, als Cornelius Maas die erste Verschnaufpause benötigte. Und die Söflinger schlugen eiskalt zu, eroberte drei Bälle in Folge und konnte sich mit einem 4:0-Lauf von 10:11 auf 14:11 absetzen. Mit diesem Abstand ging es dann auch in die Kabinen, Halbzeitstand 17:14.
Wie vergangene Woche in Neckarsulm startete der zweite Durchgang mit einem Rückschlag für die Söflinger. Diese Woche erwischte es Linksaußen Andreas Schaaf, der beim 7m einen Leger zu nah am Kopf des Torwarts platzierte. Der Routinier der Söflinger sah dafür von den Unparteiischen die rote Karte und musste den Rest des Spiels von der Tribüne aus verfolgen. Ein Glück, dass Tim Kaulitz, der noch zwei Stunden zuvor mit der Göppinger A-Jugend gespielt hatte, in diesen Minuten in der Ulmer Halle ankam. Vom Autositz direkt aufs Feld musste der Linksaußen die verbleibenden 26 Minuten absolvieren, in denen der 18-Jährige noch vier Tore für die TSG erzielen konnte. Das änderte allerdings erst einmal nichts daran, dass es im Söflinger Angriff stockte. Immer wieder drängten die Gäste auf den Ausgleich und kamen mehrmals auf ein Tor an die Söflinger ran. In der 44. Minute war es Mathias Kania, der für die Gäste das 25:25 erzielte und nur eine Minute später sogar den Führungstreffer für die Schnaken markierte. Das Spiel drohte zu kippen, da vor allem Söflinger Fehler im Angriff immer wieder einfache Gegenstoßtore für die Gäste ermöglichte. Es war die entscheidende Phase der Partie, in der es wieder die Söfinger Abwehr war, die der entscheidende Faktor werden sollte. Zwei Ballgewinne und der blitzschnelle Tim Kaulitz sorgten wieder für eine Söflinger Führung die durch Tore von Kraft, Vesligaj und Salger auf drei Tore anwuchs. Die Gäste versuchten mit viel Härte in der Abwehr die vierte Niederlage in Folge abzuwenden und wurden dafür bestraft. Sieben Minuten vor Ende beim Stand von 34:31 für die TSG musste Cornelius Maas nach einem Foul an Mats Salger für zwei Minuten vom Feld. Die Überzahl wurde optimal genutzt. Mit einem Doppelschlag von Kevin Kraft zogen die Hausherren auf 35:31 davon und sorgten damit für die Vorentscheidung. Damit war die Partie gelaufen und die Söflinger feierte am Ende den vierten Sieg im sechsten Spiel.
„Letzendlich find ich, dass wir verdient gewonnen haben. Das ist für die Stimmung in der Mannschaft natürlich hervorragend und wir können mit dem guten Saisonstart zufrieden sein“, schlussfolgert Mathias Salger, der nach dem Spiel zusammen mit Kevin Kraft zum Man of the Match gewählt wurde. Nächste Woche geht es für die TSG zum Auswärtsspiel in Baden-Baden. Spielbeginn ist am Samstag um 20:00 Uhr in der Rheintalhalle.
Im Tor: Henke, Pawlak
Kraft (7/1), Salger (6), Eberhardt (6), Klett (4/2), Kaulitz (4), Schaaf (4), Francik (4), Vesligaj (2), Mäck (1), Lächler, Bittner, Schramm