Im Derby gegen die SG Lauterstein holen die BWOL-Handballer der TSG Söflingen mit dem 26:25 (13:9) wichtige Punkte im Abstiegskampf. Über weite Strecken schien der Heimsieg ungefährdet. In den letzten acht Minuten gelang den Söflingern jedoch kein Treffer mehr und Lauterstein bekam mit der Schlusssirene einen Wurf von der Mittellinie auf das Tor, der glücklicherweise am Innenpfosten landete.
Nach drei Niederlagen in Folge konnten die Söflinger endlich wieder einen Sieg feiern. Trainer Gábor Czakó war sich nach dem Spiel auf der Pressekonferenz aber auch bewusst, dass das Spiel einen anderen Ausgang hätte haben können. „Wir sind überglücklich, dass wir gewonnen haben und man sieht, dass diese Liga sehr ausgeglichen ist. Wir hatten die Möglichkeit den Sack zu zumachen, sogar zwei, drei Mal, wenn man das aber nicht macht, gibt es am Ende solche Situationen, wo vielleicht einige Dinge unglücklich verlaufen und der Gegner dadurch wieder aufgebaut wird.“
Die 450 Zuschauer in der Kuhberghalle sahen im Derby zunächst das erste Tor durch die Gäste und kurz später das 2:1 für Lauterstein, welches die einzigen Führungen der Gäste für die gesamte Partie sein sollten. Bei der TSG drehte vor allem Manuel Weinbuch, der schon das Trikot der Gäste trug, ordentlich auf. Nachdem er von Max Dangelmaier zweimal überwunden wurde, parierte er acht Torwürfe in Folge und stand nach knapp einer Viertelstunde bei überragenden achtzig Prozent an gehaltenen Bällen. Mit dem 7:2 hatten die Söflinger die Gäste zwar schon deutlich distanziert, doch einige leichtfertige Fehler verhinderten einen größeren Vorsprung. In der Folge spielten die Gäste munter mit. Söflingen bestimmte weiterhin das Gesehen, jedoch ließ sich Lauterstein nicht weiter abschütteln und hielt den Abstand konstant. Nach einem nicht gegebenen Treffer der TSG ging es mit einer Vier-Tore-Führung in die Pause.
Zum Start in den zweiten Spielabschnitt war Söflingen hellwach in der Abwehr. Zweimal wurde der Ball erobert und über Gegenstöße von Adrian Wowra verwandelt. Somit zog man erstmals auf sechs Tore davon. Trotz des hohen Rückstands, war Lauterstein beim 17:11 in der 36. Minute weiterhin noch nicht geschlagen. Das Gegenteil war der Fall. Drei Tore innerhalb von 63 Sekunden brachten die Gäste zurück ins Spiel. TSG-Coach Czakó unterbrach den Lauf sofort und zog die grüne Karte. In der 44. Minute leuchtete erneut eine Sechs-Tore-Führung für die Söflinger auf der Anzeigetafel auf. Bis zum 26:22 in der 52. Minute und der Auszeit der Gäste sah es nun nach einem sicheren Sieg für die TSG aus. Jedoch gelang es den Söflingern in den verbleibenden acht Minuten nicht mehr einen Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Lauterstein nutzte die letzten Minuten, um den Rückstand Tor um Tor zu verkürzen. Söflingens Vorsprung schmolz mit dem Tor durch Jochen Nägele in der Schlussminute auf 26:25. Im letzten Angriff fehlte dann der Druck auf das Tor, wodurch die Gäste nochmals in Ballbesitz kamen. Aus der Zeitnot heraus, war nur noch ein Wurf aus der Höhe der Mittellinie möglich, bei dem nochmals der Atem angehalten werden musste.
„Es war eine sehr gute Mannschaftsleistung, vor allem hinten in der Abwehr und vorne freu ich mich natürlich für Simon Dürner, dass er pünktlich zur Rückrunde wieder da ist. Wir kämpfen weiter, dass wir diese gute Basis halten, um den Klassenerhalt zu schaffen, resümierte Czakó bei der Pressekonferenz.
Die Wichtigkeit des Sieges zeigt sich bei einem Blick auf die Tabellensituation. Neun Mannschaften spielen gegen den Abstieg. Tabellenschlusslicht Lauterstein trennen nur vier Punkte zu Platz acht. Söflingen rangiert nach dem Heimsieg auf dem neunten Rang, hat jedoch noch ein Spiel mehr als die direkte Konkurrenz. Umso wichtiger wird in zwei Wochen das nächste Heimspiel gegen den TSB Schwäbisch Gmünd erneut in der heimischen Kuhberghalle.
Für die TSG spielten: Manuel Weinbuch und Samuel Beha im Tor; Simon Dürner (11/1), Kevin Kraft (4), Andreas Schaaf (3), Philipp Eberhardt (3), Adrian Wowra (2), Áron Czakó (1), Bence Kanyó (1), Dennis Hartmann (1), Nedim Hadžić, Lukas Fimpel, Patrick Klöffel und Uroš Krašovec.